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Textfeld: Kartenausschnitt mit Ortsangaben hiesiger Walenplätze

Auszug:

Die "Venetianer" tauchten in unseren Mittelgebirgen als ärmlich gekleidete Männer meistens in den Sommermonaten auf. Ihre wirkliche Absicht haben sie oftmals durch Vorgabe des Betreibens eines Hausier-Handels zu verschleiern versucht. Sie erschienen häufig einzeln, aber auch in Gruppen bis zu drei Mann.

"Als Heimatorte werden neben Venedig u.a. auch Rom, Florenz, Mailand,Triest, Karlsbad, Paris und selbst das thüringische Gotha, dies als Wahlheimat, genannt"

[1] Seite 06

Dort lebten sie als wohlhabende Bürger. Ihren Reichtum hatten sie auch von den Aufenthalten in den Gebirgen, auch den Deutschen.

Wenn selbst Gotha als Wahlheimat genannt wurde, läßt dies die Möglichkeit zu, anzunehmen, daß im Ausland niedergelassene Walen spezielle Aufgaben zu erfüllen hatten. Neben der Möglichkeit die Sucharbeit länger als nur die Sommermonate durchführen zu können, hatten diese vielleicht auch den Transport nach Italien zu organisieren, oder auch den Handel z.B. von Alaun als Fertigprodukt zu bewerkstelligen.

Die älteste Nachricht, die über die Walen berichtet, stammt aus der Zeit um 1352 und besagt, daß es in Tirol Bergmännchen gebe, die mit den Menschen Umgang hätten. Man sagt ihnen nach, daß sie ehrliche Gastleute belohnten, aber die, welche Verrat an den Venetianern taten, von ihnen bestraft wurden.

Die geheimnisvollen Fremden sind unter folgenden Namen im Gedächtnis der Menschen geblieben:

Venetianer, Italiener, Wälsche, Walen, Ausländer, Landfahrer, Venedigermännlein, Venediger, Slovaken, Waller, Walcher, fahrendes Volk, Landschädiger, Vagabunden, Bergmännchen, bis um 1540 auch Zigeuner.

Über einen Zeitraum von mehreren hundert Jahren sind sie den Einheimischen immer wieder aufgefallen und brachten es fertig, glauben zu machen, daß sie nach Gold und Silber suchten. Anfänglich war dies eine Schutzbehauptung, ...